Haben Sie es behaglich bei sich im Haus?
Was ist eigentlich "Behaglichkeit"?
"Behaglichkeit ist ein Begriff für einen körperlichen und seelischen Zustand subjektiven Wohlbefindens im Bezug auf das Raumklima. Sie zeichnet sich durch einen Zustand minimaler Thermoregulation aus, bei dem die Wärmeproduktion des Organismus in einem ausgeglichenen Verhältnis zur Wärmeabgabe in die Luft steht."
( Zitat aus https://de.wikipedia.org/wiki/Behaglichkeit )
Doch was bedeutet das?
Der menschliche Körper besitzt die Fähigkeit, seine Körpertemperatur im Körperkern konstant auf 37° C zu halten. Diese Fähigkeit nennt man Thermoregulation. Sie wird über den Blutstrom sichergestellt. Die Temperatur der Körperschale kann davon abweichen.
Der Temperaturbereich, der von Menschen als angenehm wahrgenommen wird, nennt man Indifferenztemperatur. Hier kann der Körper allein durch die Durchblutung der Haut die Temperatur regeln, wofür nur ein geringer Aufwand betrieben werden muß.
Für einem unbekleideten Menschen, der sich in Ruhe und mittlerer Luftfeuchtigkeit befindet, liegt diese Temperatur bei etwa 27-31 °C. Ist ein Mensch bekleidet, geht man von ungefähr 22 °C aus.
Hat die Körperschale eines bekleideten Menschen also etwa 22° C, ist ihm weder kalt noch warm.
Wie übertragt sich die Heizungswärme auf den menschlichen Körper?
Bei gewöhnlichen Radiatorheizkörpern oder auch einer Fußbodenheizung wird die Luft erwärmt. Diese steigt auf und streicht dabei am menschlichen Körper entlang. Dabei wird oberflächlich Energie ausgetauscht. Ist der Mensch bekleidet, wird dieser Vorgang erschwert. Es wird also mehr Energie benötigt, um die gleiche Oberflächentemperatur auf der Haut zu erzeugen.
Ist die aufsteigende Lufttemperatur geringer als die Temperatur der Haut, nimmt der Mensch dies oft als Zugluft wahr.
Ein Sockelleistenheizkörper erwärmt die Wand. Die Wand gibt die aufgenommene Energie in Form von Strahlungswärme wieder ab. Wärmestrahlung besteht aus langwelliger Infrarotstrahlung. Das ist das gleiche Prinzip wie bei der Sonnenstrahlung.
Die Strahlungswärme geht durch Kleidung hindurch. Sie dringt deutlich tiefer in den Körper des Menschen ein als erwärmte Luft. Sie kann ihn so von innen erwärmen. Strahlungswärme steigert somit das Wohlbefinden, die Muskulatur entspannt sich und der komplette menschliche Organismus wird belebt.
Bei dieser Art der Wärme spielt die Luft keine Rolle. Daher entsteht hier keine Zugluft.
Allgemein empfinden Menschen daher Strahlungswärme als angenehmer als Konvektionswärme. Dies kann man auch als Behaglichkeit bezeichnen.
Positive Nebeneffekte von Strahlungswärme:
- Strahlungswärme erwärmt Festkörper und nicht die Luft. Damit bleibt die natürliche Luftfeuchtigkeit erhalten. Trockene Schleimhäute werden vermieden.
- Strahlungswärme erzeugt keine Konvektion. Daher werden kein Staub und keine Pollen aufgewirbelt. Das führt zu einem gesunden und für Allergiker freundlichen Raumklima.